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Wärmebrückenberechnung: Energieplanung als Konstruktionsaufgabe
Eine Wärmebrücke (umgangssprachlich oftmals als Kältebrücke bezeichnet) ist ein Bereich eines Bauteils, in dem der Wärmeabfluss höher ist als in den angrenzenden Bereichen dieses Bauteils.
Oftmals ist eine Wärmebrücke eine technisch unvermeidbare lokale Schwachstelle.
Aus Gründen der Energieeinsparung und der Innenraumhygiene sollte der Einfluss von Wärmebrücken so gering wie möglich gehalten werden. Wer wirtschaftlich neu bauen möchte, muss im Rahmen der öffentlich rechtlichen Nachweise einen sogenannten Gleichwertigkeitsnachweis entsprechend dem Bbl.2 der DIN 4108-6 über die geplanten Wärmebrücken vorlegen. Das gleiche gilt im Falle einer energetischen Modernisierung zum KfW Effizienzhaus.
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, auch den aufwendigeren vollständigen Wärmebrückeneinzelnachweis zu führen. Eine Wärmebrückenberechnung ist eine Spezialistenleistung, die typischerweise von Ingenieuren erbracht wird. Ist die Bauteilgruppe erstmal auf dem Computer modelliert und ein erstes Ergebnis berechnet, so kann in anschließenden Optimierungsschritten durch Modifikation im geometrischen Detail ein oftmals erheblich besseres Ergebnis erreicht werden, ohne dass die Baukosten nennenswert ansteigen. Daher ist die Investition in aufwendigere Konstruktionsarbeiten gut investiertes Geld.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für eine Wärmebrückenberechnung sind Bauschadensfälle. Der häufigste ist Tauwasseranfall und Schimmelbefall. Deckt sich die berechnete Wärmebrücke mit Messungen, z.B. durch Thermografie, so ist es ein leichtes, durch Modifikation der Konstruktion einen Sanierungsvorschlag zu erstellen und seine Tauglichkeit anhand der Berechnungen zu prüfen.